Gehörlosengemeinde

die Tauben, die Kirche und die Gebärdensprache

I M P U L S T A G U N G  2.0  in Bad Blankenburg

zur 1. Impulstagung
zur Einladung Gemeinde bauen: wie? GEBAERDEN!

Gemeinde bauen: WIE? GEBÄRDEN!

Die Impuls-Tagung zur Zukunft von Gehörlosen-
Gemeinden begeisterte auch am 4. und 5. März
2011
wieder in Bad Blankenburg / Thüringen.

Interessierte und engagierte Gehörlose, Erfahrene
wie Jugendliche, waren herzlich eingeladen zum
Mitdenken + Mitmachen + Mitfeiern.

Neben Austausch und Begegnung, Fachvortrag und
Gottesdienst bot diese Tagung interessante Impuls-
Werkstätten rund um das Thema Gemeinde und
Gebärdensprache
. Hier sind paar Eindrücke davon:




Thomas Exner und Cornelia Friedrich bei der Begrüßung © Stephan Richter Prof. Dr. Peter Zimmerling beim Vortrag © Stephan Richter
Thorsten Göckeritz mit Cornelia Friedrich und Prof. Dr. Peter Zimmerling © Stephan Richter Kinderbetreuerin Cornelia Seidel mit Rebecca Neumann © Stephan Richter
Seelsorge-Workshop mit Angelika Hofmann © Stephan Richter Lieder-Workshop mit Karin Haag © Stephan Richter
Mitglieder vom Gebärdenchor aus Rostock © Stephan Richter Mitglieder vom Berliner Evangelischen Gebärdenchor © Stephan Richter
Rommy Rümmler aus Leipzig © Stephan Richter Publikum beim Kulturabend © Stephan Richter

 

Ermutigung durch Impuls-Tagung 2.0

Mitten im grünen Herzen Deutschlands unterhalb der Burg Greifen­stein liegt das frisch renovierte Allianzhaus Bad Blankenburg. Es hat schon vie­le Gemeindegruppen und Tagungen beherbergt. Aber so etwas
wie am 3. und 4. März 2011 ist selbst für das traditionsreiche Konferenzzentrum ungewöhnlich: Über 60 Personen jeden Alters –
vom Säugling bis zum Rentner – von Rostock bis zum Bo­densee –
sind zur Impulstagung 2.0 der Deutschen Arbeits­gemeinschaft
für evangelische Gehörlosenseelsor­ge (DAFEG) gekommen. Junge Erwachse­ne und Familien wie auch Seelsorgebe­auftragte und ältere Gehörlose tausch­ten sich leb­haft in Gebärdenspra­che darüber aus, wie der christliche Glaube verbin­den und tra­gen kann – speziell dann, wenn kommu­nikativer Isolation und so­zialer Vereinzelung alltäglich sind.

Prof. Dr. Peter Zimmerling, praktischer Theologe an der Univer­sität Leipzig, brachte wissenschaftliche Impulse ein. Sie durchzogen die Tagung wie ein roter Faden. So hielt er Vorträge über den Glauben im All­tag und für Jeder­mann bzw. über ver­schiedene Formen der Spiri­tualität: vom Tisch­gebet über das Pilgern bis zur Beichte. Dazu gab es 8 Workshops, die teils von Gehör­losen selbst geleitet wurden: „Gottes Wort in unsren Händen“ (Bibel­lektüre), „Meine Hände loben Gott“ (Lieder und Gebete) oder „Schauen im Schweigen“ (Me­di­tation). Doch auch „Andachten selbst gemacht“ oder „Grundlagen der Seelsorge“ sowie die Themen „Besuchs­dienst“ und „Gemeinde­kreise“ waren sehr gut vorbereitet und nach­gefragt

 Tagung in Bad Blankenburg

Aber was wäre Gemeinde­aufbau ohne Gemein­schaft?!? Mit der gemeinsamen Kom­munikation fängt es ja schon an. Dank hochkompetenter Dolmet­scher war sie gewährleistet – auch für den Pro­fessor. Außerdem wurden die Teil­nehmenden die ganze Zeit charmant und warmherzig von Mitar­beiterinnen des Tagungs­bü­ros begleitetet. Für die Kinder war eine sehr nette Betreuerin da. Auch das Allianz­haus mit seinem Team strahlte viel Freund­lichkeit und gastli­che At­mosphäre aus. Richtig gemeinschaft­lich wurde es schließlich bei den geselligen Teilen. Schon die Eröffnung war humor­voll auf das Thema abge­stimmt und machte alle neu­gierig. So wurde aus einzelnen Teil­nehmern eine Interes­sengemeinschaft. Beim Kultur­abend wuchs sie zur Fan-Gemeinde des Ge­bärden­chores aus Rostock, der Solistin Rommy Rümmler und des Berliner Evange­li­schen Gebär­denchores. Alle waren begeistert! Beim Werkstatt-Gottesdienst schließlich kam die Ta­gung an ihr Ziel. Nur Pre­digt und Segen lagen in den Händen des Thüringer Landespfarrers für Gehörlo­sen­seel­sorge. Alles weitere wie Lieder, Lesung, Anspiel und Ge­bete kam von den Teil­nehmern selbst. Gehörlose Chris­ten verbinden sich und gestalten Gemeinde – Jung und Alt gemeinsam.

Tagung in Bad BlankenburgMit diesen Erfahrungen und vielen Ideen fuhren die Teil­neh­men­den nach einer segens­reichen Zeit wieder heim. Sie haben mitein­ander meditiert, diskutiert, Poesie probiert, Bibeltexte übersetzt und auf andere Weise ihren christ­lichen Glauben mitein­ander geteilt – und zwar alles mit Gebärden­sprache! Wir haben erlebt, dass wir nicht so allein sind, wie es manch­mal scheint. Zu Gott gibt es immer einen „Draht“. Und wie bei der Impuls-Tagung können auch in nor­malen Gehörlosen­gottes­diensten die Teil­nehmer verschiedene Formen der Gemeinde­beteiligung ein­bringen – und zwar in ihrer eigenen Sprache. So geschieht auch vor Ort Gemeinde­aufbau. Wie? Mit Gebärden!

Diese Tagung wurde von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge
veranstaltet und von den Berufsbildungswerken BBW Leipzig und BBW Winnenden unterstützt.

Vorbereitet und durchgeführt haben sie die Mitglieder des DAFEG-Fachausschusses Jugend:
Thomas Exner, Thomas Günzel, Ulrich Bühner, Dennis Schittenhelm, Angelika Gorn und Andreas Konrath.
Wir würden uns sehr über Eure Meinung freuen: Was war gut? Was geht besser? Was ist Euch aufgefallen?

Herzlichen Dank nochmals an alle Mitwirkende: Prof. Dr. Peter Zimmerling, Dr. Roland Krusche, Karin Haag,
Uta Benner, Angelika Hofmann, Thorsten Göckeritz, Cornelia Langhof, David Sturm, Cornelia Seidel, Rebekka Neumann und Elena Nümann sowie an Cornelia Friedrich, Susann Müller, Uta Benner und Jan Schaible für das super Dolmetschen.

So eine Tagung gelingt aber nur, wenn Ihr als Teilnehmer und Gottes Segen sie begleitet.
Nur mit Euch und Gottes Geist wirkt dieser begeisternde Impuls weiter!

... und das sagt die PRESSE:

OTZ / Rudolstadt 7.3.2011 Der Browser kann die Meldung leider nicht anzeigen!